FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers hält Lehrabend ab

Volles DGH in Dettum

 Die Schiedsrichter des NFV Kreis Nordharz freuten sich zu ihrem „Event-Lehrabend“ mit FIFA, UEFA- und Bundesligaschiedsrichter Harm Osmers aus Hannover einen hochkarätigen Referenten begrüßen zu dürfen.

Der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschuss Daniel Masterson (Union Salzgitter) und der Leiter des Beobachtungswesen Rene Rose (TSG Bd Harzburg) sowie der Kreisvorsitzende Rüdiger Nowak (FC Flachstöckheim) freuten sich Sportheim des MTV Dettum über die Teilnahme von 80 anwesenden Schiedsrichter und 20 Vereinsvertreter aus dem Kreis. Der Kreisvorsitzende Rüdiger Nowak freute sich zudem über die Teilnahme von FIFA -Schiedsrichterin Riem Hussein(TSG Bad Harzburg) „Welcher Kreis kann schon zwei FIFA Schiedsrichter zu einem Lehrabend begrüßen. Es ist für unseren Kreis ein denkwürdiger Abend “, so Nowak in seiner Begrüßung.

Das Zuspiel nahm Harm Osmers (SV Baden) als Einstieg zu seinem Vortrag gern auf. In zwei Abschnitte teilte dann der 38jährige Profischiedsrichter seinen Einblick in den Bundesligaalltag als Unparteiischer und die ideale Vorbereitung jedes Schiris für die Leitung einer Partie egal ob auf Kreis- oder höherer Ebene.

Bereits im Jahr 2000 begann der gelernte Investitionscontroller seine Schiri-Laufbahn im NFV Kreis Verden. Über die Kreis-Bezirks- und Verbandsebene stieg der zweifache Familienvater aus Hannover bereits 2009 auf die DFB -Ebene auf. Über die 2.Liga (2011), folgte die Bundesliga (2016) und seit 2022 die FIFA- Schiedsrichterkarriere. Auf DFB-Ebene sind 24 Referees im Kader. Der Ligaalltag hat sich seit den 1970iger Jahren verändert. „Dort wurden drei Kameras in den Stadien für eine Übertragung benötigt. 2018 hat sich durch die veränderte Medienlandschaft die Beobachtung der BL-Spiele auf 20 Kameras pro Stadion erhöht. Man steht als Schiri im absoluten Brennpunkt des Geschehens. Als größte Erneuerung für den leitenden Schiri ist die Einführung des Headsets vor sieben Jahren, das größte und bewährteste Hilfsmittel, dass es optimal zu nutzen gilt“, stellte Osmers bei seinem angestellten Vergleich der enorm veränderten Anforderungen für seine Zunft heraus.

Am Beispiel des Viertelfinalspieles im DFB- Pokal zwischen Bayern München und SC Freiburg analysierte der Spielleiter das Zusammenspiel zwischen den eingesetzten vier Schiedsrichtern und dem VAR (Video Assistant Referee) im Kölner Keller bei dem in der Partie von Bayerns Jamal Musiala verursachten Handspiel im Strafraum kurz vor dem Ende der Spielzeit. Die Analyse brachte seinen richtig gewählten Standort und die sofortige spontane Entscheidung durch alle an der richtigen Entscheidungsfindung beteiligten Akteure an der Spielsituation an den Tag.   

Nach jeder geleiteten Partie sollte der Schiedsrichter eine eigene Bewertung seiner eigenen Leistung vornehmen. „Es gibt immer kleine Stellschrauben, die es zu drehen gibt“, führte der Profi weiter aus. Als Beispiel nannte er das Zücken der gelben Karte. Nach einer Bundesligapartie hat Harm Osmers den Ablauf des Zeigens an den zu verwarnenden Spieler verändert. „Jetzt zücke ich die gelbe Karte aus der Hosentasche und nicht mehr aus der Brusttasche des Schiri-Trikots. Der Vorgang geht schneller und hat dadurch eine bessere Wahrnehmung beim Sünder und seinen Mitspielern. Ein Stückweit Ermessungsspielraum sollte sich jeder Schiedsrichter bei der Ausführung seines Jobs auf dem Spielfeld jedoch erhalten“, so Osmers.

Rene Rose, der den Kontakt zu Harm Osmers im Rahmen der vom DFB ausgerufenen Aktion „Jahr des Schiris“ hergestellt hatte, und Daniel Masterson übergaben dem Profi als „kleines Dankeschön“ einen kleinen Weinpräsentkorb für seinen gelungenen Lehrabend bei den Unparteiischen des Kreises Nordharz.


Autor: Günter Schacht