Fortbildung für Leistungsschiedsrichter

v.l.:Christian Biel; Günter Hohensee; Nebojsa Jovanovic; Tim Skorczyk; Riem Hussein; Joachim Ren; Florian Cacalowski. Foto: Heiner Brandes
Eigentlich nicht verwunderlich, denn die angekündigten Referenten und die geplanten Themen weckten bereits im Vorfeld der Veranstaltung großes Interesse.
So begann der langjährige Oberligareferee und NFV-Lehrgangsleiter Nebojsa Jovanovic (BS) mit einem spannenden und kurzweiligen Vortrag „aus der Praxis für die Praxis“. So schilderte er, dass Regelfestigkeit und eine sehr gute körperlichen Konstitution inzwischen im Schiedsrichteramt vorausgesetzt werden. Interessant waren die Ausführungen zum Bereich Spielwahrnehmung, Beurteilungsvermögen und Spielverständnis sowie die Persönlichkeitsprägung von Leistungsschiedsrichtern. Im Weiteren schilderte Jovanovic beeindruckend seinen ersten „großen“ Einsatz, der ihn zum Heiligengeistfeld nach St. Pauli führte. Als Assistent durfte er hier das Geschehen rund um das „Retterspiel“ gegen den FC Bayern München „inhalieren“.
U.a. forderte Jovanovic die anwesenden Teilnehmer auf, den Vorbildern auf und neben dem Spielfeld nicht „blind nach zu eifern, sondern sich selbst zu entwickeln“. „Fehler gehören zur Entwicklung eines Schiedsrichters dazu; aber auch der Umgang damit“.
Im Anschluss referierte die FIFA-Schiedsrichterin Riem Hussein (Bad Harzburg) in sehr erfrischender Art und Weise über ihre Erlebnisse und Eindrücke, welche sie während eines Lehrganges der Schiedsrichterelite in der letzten Januarwoche in Rom erlebte.
Hier standen u.a. die Themen Torrichter, Videoschulung, zahlreiche medizinische und insbesondere intensive Belastungstests auf dem Programm. Weiterhin stellte sie den neuen Sporttest vor, den sie in Italien u.a. gemeinsam mit ihren Kollegen Pedro Proença und Howard Webb unter den Augen des FIFA-Verantwortlichen Pierluigi Collina (sechsmaliger Weltschiedsrichter des Jahres) „selbstverständlich erfolgreich“ absolvieren musste. Beeindruckend empfand sie den Abschlussabend im Kreise der besten Schiedsrichter Europas.
Anschließend spielte der Regionalliga Schiedsrichter Tim Skorczyk gemeinsam mit dem Regionalligaassistenten Florian Cacalowski einige Spielsequenzen ein, um die hier getroffenen Entscheidungen kontrovers zu diskutieren. „Während wir hier die Möglichkeit haben die Spielszenen drei mal zu wiederholen und ausgiebig darüber zu diskutieren um uns ein Urteil zu bilden, müssen die Referees auf dem Platz ihre Entscheidung in Sekundenschnelle treffen“, fügte Skorczyk hinzu. „Das macht unsere Tätigkeit so interessant, aber auch spannend“.
Bevor die Anwesenden mit vielen neuen, aber auch nachdenklichen Eindrücken verabschiedet wurden, dankte Ren den „erstklassigen“ Referenten für ihr Engagement und
kündigte weitere Lehrabende dieser Art an.